Projektbericht Groovy Garden Mittelschule St. Georgen

“Es gibt nicht nur eine Krise hinsichtlich der Umwelt, sondern auch hinsichtlich der Bildung. Und ich bin davon überzeugt, dass die beiden Krisen miteinander verbunden sind.” --- Sir Ken Robinson

36m2 Projektfläche am 15. Mai 2024

36m2 Projektfläche am 16. August 2024

   1. Kurzbeschreibung:
Wir erleben eine Klima- und Umweltkrise, welcher der Bildungsapparat nur theoretisch entgegentritt. Es gilt die Elementarkompetenzen der Bildung – Wissen, Denken und Kommunizieren – um Handeln zu erweitern. Nur indem Schüler:innen frühestmöglich zu Handelnden werden, ermächtigt sie der Bildungsapparat ihren Beitrag zu einer nachhaltigen Gesellschaft zu leisten.

Unser Nahrungssystem umfasst Nahrungsproduktion, Nahrungsverarbeitung, Nahrungstransport und Nahrungskonsum. Es ist für 25-33% aller Treibhausgas Emissionen verantwortlich, dh nicht nur Kohlendioxid (CO2), sondern auch Methan (CH4) und Distickstoffoxid (N2O) umfassen. Unser Nahrungssystem ist der wichtigste Hebel, um eine Transformation Richtung Nachhaltigkeit zu erreichen – und jede Schule ist nicht nur ein kleines Nahrungssystem, sondern sie kann diesen Hebel kurzfristig umlegen.
Wir haben uns gefragt, wie mit möglichst niedrigen Kosten und einer hohen Beteiligung durch Schüler:innen, Lehrkörper und Eltern, eine derartige Transformation an einer Schule gestaltet werden kann und haben im Schuljahr 2023/24 ein Pilotprojekt gestartet, welches einen Teil der Schulaußenflächen in einen Gemüse- und Erlebnisgarten verwandelt: einen Groovy Garden. Reine Gartenarbeit ist nicht jedermanns Sache, aber ein Garten, in dem man sich auch künstlerisch, wissenschaftlich, literarisch, journalistisch, etc. betätigen kann und der ein außerordentlicher Wohlfühlort ist, kann fast alle begeistern.
Das Projekt umfasst drei Elemente: die Gemüsebeete und das notwendige Werkzeug als hardware, das Wissen um Projektmanagement und Gartenbau im Jahreszyklus, eine web-app, die den Lernfortschritt der Teilnehmer erfasst und visualisiert, um dieses für andere Schulen replizierbar zu machen.

   2. Projektziele
Das kurzfristige Projektziel ist jeder Schulklasse ein 3x3m großes Gemüsebeet einzurichten, welches über die vier Jahre der Mittelschullaufbahn durchgehend gepflegt wird. Als mittelfristiges Projektziel wurde die Aktivierung der Schulkantine definiert, in welcher die Schüler in Teams ihr Mittagessen selbst kochen und mit dem Schulgarten einen möglichst hohen Grad an Selbstversorgung anstreben, um die durch die Schulkantine und Verpflegung von Schüler:innen und Lehrkörper entstehenden Treibhausgase maximal zu reduzieren.
Übergeordnete Lernziele umfassen, das Kennenlernen der wichtigsten Gemüsesorten in Bezug auf Wachstum und Reife, das Heranführen an praktische Kompetenzen hinsichtlich Ernährungsunabhängigkeit und Bewusstsein für die Veränderungen in der Natur im Jahreszyklus. Gartenarbeit lehrt in jedem Bereich des dreifachen Fokus, der inter-, intrapersonellen und ökologischen Intelligenz. Indirekte Lernziele sind Verantwortung, Einfühlungsvermögen und Fürsorge, Zusammenarbeit und Organisation, Toleranz und Geduld.
Die Gestaltung der Schulaußenflächen geht über die Gemüsebeete hinaus und umfasst ein unmittelbar angrenzendes Freiluftklassenzimmer und diverse kleinere Gartenelemente, deren Planung und Umsetzung soweit wie möglich von Schüler:innen verantwortet werden soll. Dabei steht im Vordergrund, das Klassenzimmer mit der Schulumgebung aufs engste zu verbinden und einen verantwortungs- aber freudvollen Umgang mit dem dem Naturraum zu lernen. Das Projekt ist auf Skalierung und Multiplikation an anderen Schulen ausgelegt, indem auf niedrige Kosten, einfache Abläufe und gamification Wert gelegt wurde.

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